Daniel Bröckerhoff zu st_ry

Heute Vormittag habe ich mit dem TV-Journalisten Daniel Bröckerhoff über sein Crowdfunding-Projekt st_ry gesprochen und ihn gefragt, was ihn zu diesem Projekt antreibt, wie er mit Kritik umgeht und was passiert, wenn die angestrebte Summe von 42.000 Euro nicht erreicht wird.

Das komplette Interview, durchgeführt mit Hangout on Air, findet ihr hier:

Kernaussagen:

  • st_ry: Doku-Reportage-Reihe (6 Folgen) basierend auf dem Prinzip von open journalism, also transparenter Recherche und Dialog per Twitter, Facebook, Hangouts und Co.
  • Grundidee: Sechs Monate lang ergebnisoffen recherchieren
  • Vier Themen wurden grob abgesteckt und zur Abstimmung gestellt; „Gebt mir meine Daten zurück“ ist ausgewählt worden
  • Produkt wird zunächst nur den Unterstützern zur Verfügung gestellt, sie haben die Folgen schließlich gekauft
  • Das Medium Fernsehen ist noch längst nicht ausgereizt, sondern im Hinblick auf Partizipation eher noch Neuland
  • Crowdfunding läuft bisher schlechter als angenommen
  • Budgetziel (42.000 Euro) hören sich erstmal viel an, ist es aber bei einem Team von einem guten Dutzend Profis nicht
  • Die Arbeit hat bereits begonnen, erste Rechercheergebnisse/Interviews werden offen gelegt
  • Zurzeit wird mehr über das Experiment an sich diskutiert als über die Inhalte
  • Daten-Thema ist schwieriger zu verfilmen als zum Beispiel Ernährung
  • Nur ein geringer Teil der Konsumenten beteiligt sich aktiv – was auch ok ist. Das Projekt hängt nicht davon ab, wird auch ohne Rückkanal produziert
  • Crowdfunding ist nicht zu unterschätzen, kostet viel Zeit und Energie
  • Mitmachjournalismus sollte möglich sein, auch, wenn ihn nur eine Minderheit nutzt. Aber: Journalisten müssen Kosten und Nutzen abwägen und danach entscheiden, ob sich der Aufwand des offenen Journalismus lohnt
  • Grundidee von st_ry behält Daniel Bröckerhoff auch bei einem Scheitern bei und versucht sie anders umzusetzen, weil sie zu einem zukunftsweisenden Journalismus gehöre

Hinterlasse einen Kommentar