Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Drosselkom. In Köln finden heute eine Mahnwache sowie eine Demonstration statt. Mit dem Internetaktivisten Jens Best habe ich über Netzneutralität gesprochen und ihn gefragt, warum das Thema eigentlich so wichtig ist, was der Otto-Normal-Verbraucher tun kann und was er sich von der Politik erhofft.
Das komplette Interview, durchgeführt über „Hangout on Air“, findet ihr hier:
Kernaussagen:
- Telekom hat insofern einen Gefallen getan, weil das Thema Netzneutralität jetzt zumindest in der breiten Öffentlichkeit
- Netzneutralität: Die Gleichbehandlung von Daten [horizontal: verschiedene Anbieter, z.B. Telekom und Spotify; vertikal: verschiedene Daten (Text, Musik, Video)]
- Aktueller Fall Telekom („managed services“): Keine klassische Verletzung der Netzneutralität
- Hoffnung: Netzneutralität gesetzlich vorschreiben
- Andere Anbieter könnten vermutlich nachziehen, halten momentan still
- Mahnwache am Morgen in Köln während der Telekom-Aktionärsversammlung war noch relativ ruhig; aufgehängtes Banner hatte gute Wirkung
- Gut: Regierungsparteien äußern sich jetzt immerhin zum Thema
- Aber: Kaum Hoffnung, dass die momentane Regierung eine gesetzliche Verankerung der Netzneutralität durchsetzt
- Entscheidend: Internetgesellschaft als Ganzes vorantreiben (Glasfaserausbau, Netzneutralität, …)
- Nachdenken über staatliche Hilfsmaßnahmen, um den großen bundesweiten Ausbau umsetzen zu können
- Traffic wird sich in den nächsten Jahren (konervativ geschätzt) vervierfachen
- Der digitale Fortschritt kann nicht in GB gemessen werden; man muss es grundsätzlich betrachten
- Kämpferischer und konstruktiver Diskurs nötig
- Das kann jeder tun: Deutliche Worte an die Telekom richten, Online-Petitionen unterschreiben, auf die Straße gehen, sich bei lokaler Telekom bemerkbar machen, Eltern und Freunden überzeugen